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Unsere Geschichte

Von der experimentellen Abteilung zur Organisationseinheit

Mit der Ernennung von Prof. Jan Navratil zum Direktor der 2. Abteilung für Chirurgie am AKH Wien im Jahr 1967 wurde im 5. Stock des Krankenhausgebäudes eine tierexperimentelle Forschungsgruppe unter der Leitung von Dr. Ernst Wolner gegründet. Es gab 3 große Forschungsbereiche: (1) Zellkultur, (2) Kunstherz und (3) Magen-Darm-Forschung. Die Kunstherzgruppe entwickelte sich zu einem international beachteten Forschungsteam, das mit der Entwicklung des „Wiener Kunstherzens“ seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte.

Die Entwicklungen bis 1991

Mitglieder der Forschungsgruppe waren neben vielen ChirurgInnen auch der Tierarzt Dr. Udo Losert und der Techniker Prof. Dr. Herwig Thoma und später Dr. Heinz Schima. Mit der Berufung von Prof. Ernst Wolner zum neuen Leiter der 2. Abteilung für Chirurgie am AKH Wien wurde 1975 auch das Ludwig Boltzmann Institut für herzchirurgische Forschung gegründet und die wissenschaftliche Spezialisierung auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Forschung intensiviert und ausgebaut. Die intensive Zusammenarbeit klinischer und experimenteller Grundlagenforschung wurde damit institutionalisiert. Mit der Eröffnung des neuen AKH im Jahr 1991 wurde das Zentrum für Biomedizinische Forschung als Kerneinheit für experimentelle und präklinische Forschung gegründet. Das Zentrum wurde mit modernen Operationssälen für Groß- und Kleintiere ausgestattet. Im Rahmen der neu gegründeten Professur für Labortierforschung wurde Prof. Udo Losert zum Leiter des Zentrums ernannt.

Forschungsschwerpunkte

Neben der kardiovaskulären Forschung lag der Schwerpunkt auf der plastischen Chirurgie, der Rehabilitation, der Thoraxchirurgie und der Neurochirurgie. Gleichzeitig wurden Kleintiermodelle für die kardiovaskuläre Forschung immer wichtiger. Ex-vivo-Modelle wie das isolierte Herz (Dr. Bruno Podesser) und die isolierte Lunge (Dr. Wilfried Wisser) wurden etabliert und zunehmend Alternativen zum Tierversuch entwickelt und angeboten. Mit den gentechnisch veränderten Mausstämmen stand die Abteilung vor der nächsten Innovationswelle.

Umbau

Im Zuge des Neubaus des Anna-Spiegel-Forschungszentrums wurden die Räumlichkeiten dem erhöhten Bedarf an gentechnisch veränderten Mäusen in der Forschung angepasst. Gemeinsam mit dem CEMM wurde eine reine Mausanlage nach neuesten Standards mit „spezifisch pathogenfreien“ (SPF) und Biosicherheitsstufe-3-Laboren gebaut.

Nach der Emeritierung von Prof. Udo Losert wurde das Zentrum vorübergehend von Prof. Hans Stöhr, Prof. Harald Höger und von Prof. Helga Bergmeister geleitet. In dieser Zeit wurde das Zentrum für Präklinische Bildgebung zusammen mit der Abteilung für Radiologie aufgebaut, das heute unter der Leitung von Prof. Thomas Helbich modernste Diagnostik für Kleintiere anbietet. Am 01.10.2014 wurde der Herzchirurg Prof. Bruno Podesser zum Organisationsleiter des Zentrums ernannt.

Standort Himberg und Neustrukturierung

Seit Sommer 2020 werden an der Medizinischen Universität Wien an verschiedenen Standorten neue Versuchsanlagen errichtet. Die bedeutendste für die Biomedizin ist die neue Forschungseinrichtung in Himberg, die sich derzeit im Bau befindet. Sie wird eine Kernanlage für die Mauszucht und Einheiten für Großtieroperationen und chirurgisches Training beherbergen.

Mit September 2021 wurden die „Core Facilities für Labortierzucht und Haltung“ (interimistische Leitung Prof. Wilfried Ellmeier) als eigenständiger Bereich ausgegliedert und widmen sich fortan der Labortierzucht. Das Zentrum für Biomedizinische Forschung und Translationale Chirurgie (Leitung Prof. Bruno Podesser) umfasst mit 01.01.2022 drei Kernbereiche die sich in neuen Abteilungen widerspiegeln: Medikamenten- und Medizinproduktetestung, Training und Simulation und das Kardiovaskuläre Institut.